Die Dimensionen der Innovationskultur

Wir können noch so viele bunte Post-its an braune Metaplanwände in Räumen mit Tischkickern kleben – wenn die Unternehmenskultur nicht offen für Innovation ist, bringt uns das langfristig nicht weiter. Innovationsfähigkeit ist für Unternehmen ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der VUCA-Welt. Um innovative Produkte und Services zu entwickeln, brauchen Unternehmen und Innovationstreiber, die passenden Innovationsmethoden, -strukturen und -werkzeuge. In Interviews mit unseren Kundenunternehmen nehmen wir immer häufiger wahr, dass Innovationsprojekte trotz innovativer Methoden, agiler Strukturen und digitaler Tools an der Unternehmenskultur scheitern. Erfolgreiches Innovieren ist ohne positive Innovationskultur unmöglich.

Es braucht also eine Innovationskultur, welche die Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter und des Managements positiv beeinflusst, Innovationsfreiräume schafft und mit entsprechendem Methodenwissen zu Innovation befähigt. Denn:

Kultur

• entsteht durch konsequente Praktiken,
• manifestiert sich in ungeschriebenen Regeln,
• ist komplex,
• verändert sich langsam und
• ist weder gut noch schlecht, aber passt eventuell nichtmehr (vgl. Puckett (2020))

‍

Um die Kultur im Unternehmen zu verstehen und zu entwickeln, nutzen wir die Dimensionen der Innovationskultur „Können, Dürfen, Wollen“ nach Disselkamp (2012).

‍

‍

Wollen – Innovationsbereitschaft

Die Innovationsbereitschaft beschreibt die Veränderungsmotivation der Management-Ebene und aller Mitarbeiter eines Unternehmens. Sind Mitarbeiter und Führungskräfte motiviert, Verantwortung zu übernehmen? Ist das „warum“ für die Veränderung bekannt und was wirkt auf die intrinsische Motivation ein? Ansatzpunkte, um die Innovationsbereitschaft positiv zu beeinflussen sind unter anderem offene Informationen und Transparenz zum Sinn und Zweck der Veränderung, Partizipationsmöglichkeiten, monetäre und nicht-monetäre Anreizsysteme sowie Personalentwicklungsmaßnahmen.

‍

Dürfen – Innovationsfreiräume

Werfen wir einen Blick in die Unternehmensstrategie. Meist sind Schlagworte wie kundenzentriert, innovativ oder nachhaltig in den Werten eines Unternehmens verankert. Doch der Schritt von einem grafisch-grandios aufbereiteten Strategiepapier hin zu einer tatsächlich gelebten Kultur ist oft groß. Unternehmenskultur und -struktur geben den Rahmen für Innovationsfreiräume. Vertrauen spielt in diesem Zusammenhang eine ausschlaggebende Rolle.

Innovationsfreiräume beinhalten das Teilen von Wissen, das Verzeihen von Fehlern und das daraus lernen, das Fördern von Mut, Selbstorganisation und Verantwortung.

‍

Können - Innovationsfähigkeit  

Innovationen kommen von Menschen. Um innovative Ideen erfolgreich umzusetzen, benötigen Mitarbeiter:innen entsprechendes Methodenwissen: Welche Methode ist die Richtige für mein Problem? Wie wende ich die Methode an? Wie gehe ich mit den Ergebnissen um? Die Qualifizierung der Mitarbeiter – das Ermöglichen des Könnens – zahlt auch auf die anderen Dimensionen ein. Bekommen Mitarbeiter durch Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen neue Impulse, können sie gegebenenfalls auch notwendige Veränderungen besser verstehen. Über die Innovationsfähigkeit als Dimension kommt der Personalabteilung eine Schlüsselrolle beim Aufbau eines innovativen Unternehmens zu.  

‍

Fazit: Machen ist wie wollen, nur besser.  

Sind intrinsische Motivation, Freiräume und Methodenwissen vorhanden, braucht es noch ein bisschen Mut, um loszulegen. Aller Anfang ist schwer und es ist wichtig, sich zu Beginn auf schnelle Erfolge zu fokussieren, um Motivation und Euphorie nicht gleich wieder einen Dämpfer zu versetzen.

In einem Forschungsprojekt haben wir bei den DI-Labs zu den Dimensionen Wollen, Können und Dürfen Praktiken entwickelt, die das Machen erleichtern.

‍

Sie interessieren sich für die Themen Innovationskultur und Change-Prozesse?

Kontaktieren Sie uns!