January 25, 2024
Das Prototyping schließt idealerweise an die Ideationsphase an und ist der Prozess, in dem die entwickelten Ideen schnell in Prototypen auf dem Screen oder Papier umgesetzt werden. Feedbacks und Anpassungen stehen im agilen Arbeiten während der Produkt- oder Serviceentwicklung im Fokus. Die Ideen werden dazu durch ständiges Anpassen mit Hilfe der Nutzermeinungen iterativ weiterentwickelt.
In einer sich stets wandelnden Welt wird ein agiles Mindset und kontinuierliches Dazulernen essenziell. Arbeiten in kurzen Zyklen ist hierbei hilfreich. Beim Prototyping, als Bestandteil des agilen Arbeitens, geht es vor allem um Lernen aus Erfahrungen. Wir setzen theoretische Gedanken in die Praxis um und lernen dabei, indem wir den Prototypen vorstellen und Feedback von tatsächlichen Nutzern dazu erhalten. Inspektion and Anpassung sind überdies zwei von drei Grundsäulen im Scrum, eines der geläufigsten agilen Managementrahmenwerke heutzutage.
Durch dieses agile Vorgehen erfahren die Entwickler schnell, wie eine Idee und deren Ausgestaltung wirklich verstanden und angenommen wird und an welchen Stellen das Projektteam etwas verändern sollte, damit es letztlich erfolgreich umgesetzt werden kann. Im Ergebnis führt dieses Vorgehen zur Erstellung eines erfolgreichen Produkts oder einer Dienstleistung.
Zusammengefasst bringt Prototyping folgende Nutzen:
»Ein agiles Mindset und kontinuierliches Dazulernen [wird] essenziell.«
Wie Usability Experte Jakob Nielsen sagt: „The most common estimate is that it‘s 100 times cheaper to make a change before any code has been written than it is to wait until after the implementation is complete.” (Nielsen, Jakob (2003). Paper Prototyping: Getting User Data Before You Code)
Umsetzungsmöglichkeiten gibt es zahlreiche. Es können sowohl Low als auch High Fidelity Prototypen anfertigt werden, das heißt man steigert sich von einer niedrigen zu einer hohen Genauigkeit, später mit finalem Produktcharakter.
Außerdem wird zwischen horizontalen und vertikalen Prototypen unterschieden. Hierbei decken die horizontalen Prototypen das Projektkonzept mit all seinen Features, dem Umfang, etc. ab. Diese Art kann gerade zu Beginn eines Projektes hilfreich sein, um die entstehende Grundidee bereits in der Anfangsphase zu prüfen. Vertikale Prototypen stellen eher eine oder bestimmte Funktionalitäten in der Tiefe dar. Sie sind besonders nützlich für Usability Tests und um ein Gefühl für die Produktnutzung in einem spezifischen Bereich zu erhalten. Sie sind geeignet, um gezielt Details abzufragen. Die Übergänge bei beiden Unterscheidungsvarianten sind oft gleitend, je häufiger man iteriert und anpasst.
Einige Möglichkeiten, Prototypen zu erstellen, werden im Folgenden aufgezeigt:
Wichtig ist vor allem, dass der Prototyp erlebbar wird und von Nutzern getestet werden kann. Perfektionismus ist an dieser Stelle noch nicht gefragt. Wie Reid Hoffmann, der Mitgründer von LinkedIn in seinem meist-geretweeten Beitrag schrieb:
„If you aren’t embarrassed by the first version of your product, you shipped too late.“
(Casnocha, Ben (2015). 10,000 Hours with Reid Hoffman: What I Learned)
Senior Manager Corporate Communications