October 24, 2024
Von Babyboomern bis Generation Z – viele Unternehmen stecken mitten im demografischen Wandel. Bis zu fünf Generationen können aktuell in einer Organisation zusammenarbeiten. Das breite Altersspektrum bringt unterschiedliche Erwartungen und Arbeitsstile, Anforderungen und Bedürfnisse mit sich, die Führungskräfte vor diverse Herausforderungen stellen. Ein Generationenkonflikt. Oder doch nur eine ganz normale Entwicklung?
Der Demographische Wandel schlägt zu. Was lange prophezeit wurde, ist nun Wirklichkeit und Unternehmen mangelt es an Fachkräften. Während die Babyboomer zunehmend in den Ruhestand gehen und eine große Lücke hinterlassen, dominieren Millennials, die mittlerweile die Hälfte der Arbeitskräfte ausmachen, stärker den Arbeitsmarkt.
Die Generation Z, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurde, macht etwa 20 Prozent der globalen Arbeitskräfte aus und wird bis 2025 voraussichtlich 27 Prozent erreichen. Hinzu kommen Mitglieder der Generation X – geboren zwischen den Baby Boomern und Millenials und bekannt für ihre Erfahrungen mit dem Aufkommen der Technologien sowie die Generation Alpha, die in den kommenden Jahren mit ihrer starken digitalen Kompetenz den Arbeitsmarkt betreten werden.
Ein markanter Unterschied zwischen den Generationen ist die technologische Affinität. Millennials und Generation Z sind mit digitalen Technologien aufgewachsen und betrachten sie als selbstverständlichen Teil ihres Lebens und Arbeitens. Babyboomer und Generation X hingegen mussten die Technologie am Arbeitsplatz erst adaptieren. Diese Unterschiede beeinflussen nicht nur die Art der Kommunikation – Millennials bevorzugen Instant Messaging,wohingegen Babyboomer eher zum direkten Gespräch neigen – sondern auch die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer im Unternehmen.
Darüber hinaus unterscheiden sich die Generationen in ihren Arbeitswerten und der Karriereorientierung. Babyboomer tendieren dazu, Loyalität zum Unternehmen und eine hohe Arbeitsmoral als Schlüsselwerte zu sehen, während die Generation X Unabhängigkeit und Work-Life-Balance schätzt. Millennials und Generation Z legen großen Wert auf flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten zur Weiterbildung und schnelle Aufstiegschancen. Sie erwarten von ihren Arbeitgebern auch ein stärkeres Engagement für soziale und ökologische Verantwortung.
Diese generationsspezifischen Präferenzen und Erwartungen fordern von den Unternehmen, ihre Managementstrategien und Arbeitsumgebungen anzupassen, um ein inklusives und produktives Arbeitsklima für alle Generationen zu schaffen.
Diese Bandbreite an Arbeitnehmenden erfordert von Führenden ihre Führungsstile anzupassen. Studien zeigen, dass 74 Prozent der Millennials eine Vorliebe für flexible Arbeitsbedingungen haben und fast die Hälfte der Generation Z eine starke Präferenz für autonome Arbeitsmethoden und schnelle Karrierefortschritte angibt.
Es benötigt eine Balance zwischen Flexibilität und Struktur, um die Motivation und Produktivität aller Generationen zu fördern. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen können die Arbeitszufriedenheit und Effizienz steigern, während regelmäßige Meetings und klare Zielvorgaben helfen, das Team auf gemeinsame Unternehmensziele auszurichten und die Kommunikation zu stärken.
Darüber hinaus helfen einfache zwischenmenschliche Aspekte, wie eine unvoreingenommene und vorurteilsfreie Begebung auf Augenhöhe, Offenheit für die Perspektiven der Jüngeren und Älteren und aktives Zuhören sowie eine transparente Kommunikation und das Einbinden verschiedener Generationen in Entscheidungsprozesse und nicht zuletzt das gegenseitige Vertrauen.
Führende haben in diesen Punkten eine Leuchtturmfunktionen und prägen mit ihrem Verhalten maßgeblich das Verhalten ihrer Mitarbeitenden. Cultural Hacks wie Perspektivwechsel oder Reverse-Mentoring können helfen, das Verständnis füreinander zu stärken und eine positive generationsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.
Das Zukunftsinstitut (2023) stellt fest, dass „das erfolgreiche Management von altersgemischten Belegschaften […] eine differenzierte Personalpolitik und Führung [erfordert], die sowohl die Bedürfnisse der einzelnen Generationen als auch die Unterschiede innerhalb jeder Altersgruppe berücksichtigt. Um das Beste aus allen Generationen zufördern, können Führende folgende Fragen diskutieren und für ihr Unternehmen definieren:
Die effektive Führung einer multigenerationalen Belegschaft erfordert ein tiefes Verständnis der unterschiedlichen Bedürfnisse und Präferenzen jeder Generation. Führungskräfte müssen eine Kultur der Inklusion und des Respekts fördern, die es ermöglicht, die spezifischen Fähigkeiten und das Wissen jeder Generation zu nutzen.
Eine solche Kultur wird nicht nur die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit erhöhen, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken. Eine fortlaufende Anpassung und Evaluation der Führungsstrategien sind dabei unerlässlich, um den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden.
Quellen und weiterführende Informationen:
https://www.bcg.com/publications/2021/insurance-industry-workforce-trends
https://www.mordorintelligence.com/industry-reports/property-and-casualty-insurance-market-in-usa
https://www.aacsb.edu/insights/articles/2022/11/managing-the-multigenerational-workforce
https://www.mercer.com/insights/people-strategy/future-of-work/global-talent-trends/
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