February 12, 2021

Die Gartner Top Strategic Technology Trends für 2021

Von Internet of Behavoir (IoB) über Anywhere Operations bis Hyperautomation

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Jedes Jahr kürt das Beratungsunternehmen Gartner die, aus ihrer Sicht, Top-Trends im Bereich Technologie für das kommende Jahr. Bereits im letzten Jahr haben wir euch diese vorgestellt und auch dieses Jahr wollen wir euch die laut Gartner wichtigsten Trends für 2021 nicht vorenthalten. Was ist neu? Was hat das Potential, tiefgreifende Veränderungen anzustoßen? Alle Trends zeigen: Die Corona-Pandemie hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie sich Technologien entwickeln und eingesetzt werden können, um die neuen Herausforderungen zu meistern.

Die diesjährigen Trends wurden von Gartner in drei Themenbereiche unterteilt: People Centricity, Location Independence und Resilient Delivery. Innerhalb dieser befinden sich jeweils drei der insgesamt neun Trends für das Jahr 2021.

People Centricity

Bei all den Veränderungen, die durch die Pandemie gemeistert werden müssen, steht der Mensch im Fokus. Das Ziel ist es, digitale Lösungen anzubieten, die es ihm ermöglichen, seine tägliche Arbeit auch unter diesen neuen Bedingungen zu verrichten.

Location Independence

Bestes Beispiel Home-Office: Das letzte Jahr hat fundamental verändert, wie trotz physischer Trennung zusammengearbeitet wird. Entsprechende Technologien müssen dieser Ortsunabhängigkeit gerecht werden und neue Lösungen anbieten, die den Alltag und das Zusammenarbeiten erleichtern.

Resilient Delivery

Auch dieser Bereich steht im Zeichen der Pandemie: Unternehmen müssen auf volatile Umwelten vorbereitet sein, um ihre Existenz zu sichern und langfristig erfolgreich sein zu können. Resilienz ist hier das Stichwort.

Trend 1: Internet of Behavoir (IoB)

IoB (Internet of Behavior) ist der erste Trend für 2021 und befasst sich mit der Kombination von Datenerfassung und der Veränderung menschlichen Verhaltens. Auch hier ist der unmittelbare Zusammenhang zur Pandemie deutlich: Anwendungsbereiche sind beispielsweise Sensoren, die messen, ob Mitarbeiter häufig genug die Hände waschen, sowie Computeranwendungen, die überwachen, ob Hygieneregeln, wie das Tragen von Masken, eingehalten werden und bei Verstößen über Lautsprecher warnen. Um diese Anwendungen zu ermöglichen, ist die logische Konsequenz, Daten zu erheben, die das persönliche Verhalten von Menschen tracken. Gartner weist in diesem Zusammenhang auf die ethischen Implikationen hin, die durch solche Anwendungen entstehen und mit denen sich auseinandergesetzt werden sollte, um die positiven Aspekte des Trends nutzbar machen zu können.

Trend 2: Total Experience

Wie der Name schon sagt, ist das Ziel einer Total Experience das Vereinen von Employee-, Customer-, User- und Multiexperience, um ein Gesamterlebnis zu schaffen, dass es Unternehmen ermöglicht, einen Wettbewerbsvorteil zu generieren, da disruptive Aspekte (Home-Office etc.) durch die Technologie überwunden werden können.

Als Beispiel nennt Gartner ein Telekommunikationsunternehmen, das mithilfe unterschiedlicher Anwendungen ein sicheres und zufriedenstellendes Kundenerlebnis schafft. Mithilfe einer App werden Kunden durch den Check-in-Prozess geleitet (beispielsweise Hygienemaßnahmen, wie Fiebermessen beim Betreten des Gebäudes etc.) und bekommen ebenfalls über diese App angezeigt, wann das Gebäude betreten werden kann, um Sicherheitsabstände einzuhalten. Zudem wurden innerhalb des Geschäfts digitale Kioske eingerichtet, an denen Kunden und Beschäftigte jeweils mit ihren eigenen Geräten interagieren und Sicherheitsmaßnahmen so leichter eingehalten werden können.

Trend 3: Privacy-Enhancing Computing

Bei diesem Trend geht es um die sichere Verwendung von Daten, bei der die Einhaltung von Vertraulichkeitsvorschriften garantiert ist. Erreicht werden soll das mithilfe von drei Technologien: 1. wird ein sicheres Umfeld geschaffen, 2. wird dezentral gearbeitet und 3. werden Daten und Algorithmen vor der Analyse und Verwendung verschlüsselt.

Trend 4: Distributed Cloud

Hierbei geht es um die Dezentralität von Cloud-Systemen. Im Detail bedeutet das, dass Cloud-Services auf verschiedene physische Orte aufgeteilt werden, während die grundsätzliche Organisation und Weiterentwicklung weiterhin beim zentralen Cloud-Anbieter verbleiben. Daten können so dezentral gespeichert werden, wodurch deren Integrität gesichert bleibt. Ein Beispiel ist die Corona-Warn-App, die sich dieser Art der Datenspeicherung bedient: Nur im Fall einer gemeldeten Infektion wird die zentrale Cloud aktiv. Distributed Cloud ermöglicht es, Gesetze der Datensicherung und Souveränität einzuhalten und ist laut Gartner die Zukunft der Cloudnutzung.

Trend 5: Anywhere Operations

Auch hier lässt der Name bereits auf den Inhalt schließen: Mit diesem fünften Trend bewirbt Gartner das Möglichwerden von digitaler, mobiler Arbeit in jedem Bereich. Auch wenn nach der Pandemie wieder mehr physischer Kontakt möglich sein wird, sollte es stets eine digitale Alternativlösung geben. Ortsunabhängiges Arbeiten und digitale Abläufe sollten laut Gartner zum neuen Standard werden.

Trend 6: Cybersecurity Mesh

Mit Remote-Working wird die Cybersicherheit von Unternehmen vor neue Herausforderungen gestellt. Das Umsetzen eines Cybersecurity-Netzes soll diesen neuen Anforderungen gerecht werden und zentrale Richtlinien und Regeln berücksichtigen und integrieren.

Trend 7: Intelligent Composable Business

Agilität ist in der VUCA-Welt in der sich Unternehmen heutzutage bewegen ein häufig vorgeschlagenes Lösungskonzept und wird im siebten Trend relevant. Das letzte Jahr hat wie kein anderes gezeigt, dass die Adaption neuer Realitäten zur zwingenden Aufgabe für Unternehmen wird, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Anpassung ist hier das Schlüsselwort und das möglichst schnell. Das Resultat ist laut Gartner autonomeres und demokratischeres Arbeiten, welches Veränderungen statt Stillstand forciert.

Trend 8: AI-Engineering

Um künstliche Intelligenz erfolgreich einsetzen zu können, ist laut Gartner eine robuste KI-Engineering-Strategie erforderlich, die Skalierbarkeit, bessere Leistung, Zuverlässigkeit und die Interpretierbarkeit von Modellen vorantreibt. Gartner stellt fest:

Aufgrund des Governance-Aspekts von KI-Engineering entsteht verantwortungsvolle KI, die sich mit Fragen des Vertrauens, der Transparenz, Ethik, Fairness, Interpretierbarkeit und Compliance befasst. Es ist die Operationalisierung von KI-Verantwortung.

Trend 9: Hyperautomation

Im letzten Trend geht es darum, alle Prozesse, die automatisierbar sind, konsequent zu automatisieren. Laut Gartner verfügen viele Unternehmen über einen Flickenteppich von verschiedenen Technologien, die nicht ineinandergreifen und verbunden sind. Um effizient, effektiv und agil arbeiten zu können und damit den neuen Herausforderungen der VUCA-Welt gerecht werden zu können, wird es notwendig, Prozesse logisch verzahnt zu automatisieren.

Fazit

Natürlich muss bei all den Trends bedacht werden, dass nicht alles auf jedes Unternehmen oder Geschäftsmodell übertragbar ist. Ob direkt umsetzbar oder nicht: Die frühe Beschäftigung mit diesen neun zukunftsweisenden Trends ist in jedem Fall sinnvoll.

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