April 20, 2020
Wenn du einen Ideation-Workshop im Rahmen einer Produkt- oder Serviceentwicklung gestalten möchtest, stehst du zu Beginn nicht selten vor der alles entscheidenden Frage: Welche Kreativitätstechniken sind für meinen Workshop die geeignetsten? Um aus dem Meer an Möglichkeiten die passenden Methoden auszuwählen, solltest du dir die folgenden Fragen stellen:
Wenn du ganz am Anfang der Ideation stehst und mit einem Team erste Ideen und Lösungsansätze erarbeiten möchtest, bietet sich meist eine der vielen Brainstorming-Methoden an. In diesem ersten Schritt geht Quantität vor Qualität, das heißt du brauchst Methoden, welche die Ideenfindung aktivieren und möglichst viele Ideen hervorbringen. Bist du im Ideengenerierungsprozess schon einen Schritt weiter und es geht bereits darum, erste Ansätze zu variieren und herauszufordern, sind die Handstandmethode, die Walt Disney Methode oder die Crazy 8s geeignet. Diese Methoden zielen auf das Entwickeln von Varianten sowie das Um- und Weiterdenken von Ideen ab. Während eines Ideation-Workshops wirst du wiederholt an den Punkt kommen, an dem die Spreu vom Weizen getrennt werden muss: Welche der hunderten von generierten Ideen sind am vielversprechendsten? Hier kann man auf den NUF-Test oder eine Bewertungsmatrix zurückgreifen. Aber an dieser Stelle verlassen wir langsam den Bereich der Kreativitätstechniken.
Manche Methoden sind ganz schön verrückt und kosten den ein oder anderen etwas Überwindung. Andere Kreativitätstechniken hingegen sind uns mittlerweile so geläufig, dass wir sie kaum noch als spezielle Methode zur Kreativitätsförderung ansehen, wie das Brainstorming oder Mindmapping. Bei der Auswahl der passenden Kreativitätstechniken kannst du dir die Teilnehmer des Workshops, deren Hintergrund und Fachbereich, Branche und Unternehmensorganisation vor Augen führen. Ein ausgewogener Methodenmix hilft dabei, die verschiedenen Persönlichkeitstypen der Workshop-Teilnehmer anzusprechen und sie bei der Aktivierung ihrer kreativen Fähigkeiten zu unterstützen.
Zu guter Letzt wirkt sich das Ziel des Ideation-Workshops auf die Auswahl der Kreativitätstechniken aus. Willst du ein neues und innovatives Produkt entwickeln oder soll ein bestehender Service überdacht und verbessert werden? Vielleicht ist das Ziel die Optimierung eines internen Prozesses oder die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells unter Einbezug einer neuartigen Technologie? Hierbei kann man zwei Facetten betrachten: Den Innovationsgrad, der erreicht werden soll – das heißt ist das Ziel eine radikale Veränderung oder eine inkrementelle Innovation, sprich eine schrittweise Verbesserung von etwas Bestehendem? Und die Innovationsart, welche den Gegenstand beschreibt, der innoviert werden soll (Produkt/Service, Prozess, Technologie, Geschäftsmodell). Je nach Innovationsgrad und Innovationsart bieten sich verschiedene Kreativitätstechniken an. Ist das Ziel eine radikale Veränderung, kannst du auf kreativ-intuitive Methoden wie die Force-Fit-Methode oder die Suchfeldauflockerung zurückgreifen. Bei inkrementellen Verbesserungen bieten sich eher systematisch-analytische Kreativitätstechniken wie zum Beispiel das Mindmapping an.
Behältst du die drei Fragestellung nach der Ideation-Phase, dem Team und dem Ideation-Ziel bei der Erstellung des Workshop-Konzepts im Hinterkopf, so hast du eine gute Entscheidungsgrundlage für die Auswahl der Kreativitätsmethoden.
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