October 1, 2020

Innovationswerkstatt: Simplified Underwriting

Im Interview mit Dennis Heydorn von yes®

Digitalisierung

Künstliche Intelligenz

Prozessautomatisierung

Innovationswerkstatt

Start-up

Interview

Wie können Prozesse so vereinfacht werden, damit der Kunde nicht von langwierigen, analogen Prozessen abgeschreckt wird? Dieser Frage haben wir uns in unserer Innovationswerkstatt Simplified Underwiriting gewidmet, die im Januar 2020 stattgefunden hat. Gemeinsam haben wir systematische Lösungsansätze entwickelt, wie Antragsstrecken optimiert werden können und uns von Unternehmen inspirieren lassen, die bereits innovative Lösungen anbieten. Eines dieser Start-Ups ist yes®, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Antragsprozesse digital zu vereinfachen. Wir haben Dennis Heydorn, Key Account Manager Financial Services bei yes®, zum Interview getroffen.

Dennis, welchen Ansatz verfolgt ihr mit eurem Geschäftsmodell?

In einem Satz: Sicher mit meinem Online-Banking anmelden, registrieren, ausweisen und unterschreiben? yes®

Das yes® Ökosystem verbindet Partner aus verschiedenen Branchen mit bestehenden Kundenbeziehungen und Millionen bereits existierende, starke Schlüssel des Online Bankings. Dafür gibt es ein modular erweiterbares Vertragsmodell mit einfachen Abrechnungsprozessen und transparenten Haftungsbedingungen. Egal bei welcher Bank der Nutzer sein Konto hat - der yes® Button versammelt diese hinter einer einem technischen Standard, einem Vertrag, einem Supportkanal. Dabei erfüllt yes® die Anforderungen der DSgVO (Datenschutzgrundverordnung) und ermöglicht parallele, unabhängige Entwicklungen teilnehmender Banken und Sparkassen in ganz Europa.

Inwiefern ist dieser Ansatz bzw. diese Lösung für Unternehmen und insbesondere Versicherungen relevant?

Die digitale Identifikation mit 2-Faktor Authentifizierung ist unser Startset und wird nun um die einfache und sichere digitale Unterschrift ergänzt.
Für die Erstellung einer QES (qualifizierte elektronische Signatur) setzen wir auf die komfortable Identifikation mittels geprüfter Bestandsdaten der Banken - ohne das jede einzelne Bank dafür zertifiziert werden muss. Das ist ein europaweit einzigartiger Ansatz zur Erfüllung der eIDAS-Verordnung (electronic IDentification, Authentication and trust Services). Damit schafft yes® eine einfache, schnelle und medienbruchfreie Alternative zu etablierten Identifizierungs-Lösungen und erfüllt die Schriftformerfordernis.

Wenn wir den Blick in die Zukunft werfen: welche weiteren Möglichkeiten gibt es durch KI, machine learning und Smart Data?

Banken und Sparkassen bauen derzeit massiv digitale Angebote aus, öffnen Schnittstellen und versuchen die strategische Position „bewahren und bewegen“ auch im Digitalzeitalter zu besetzen. Wir glauben, dass Kunden weiter Vertrauen zu Finanzdienstleistern und dezentralen, regional vertretenden Strukturen haben werden.

Wenn die (gigantischen) Potenziale langjähriger Beziehungen zwischen Kunde und Hausbank mittels Smart Data gehoben würden, hätte dies massive Auswirkungen für die bestehenden Vertriebswege und -strukturen von Finanz- und Versicherungsprodukten. Kunden könnten zielgenau angesprochen und dann schnell und medienbruchfrei sowie finanzgruppenübergreifend versorgt werden. Die Bank wäre in jedem Fall als Lösungserbringer präsent und könnte auch außerhalb heutiger Verbundfamilien Erlöse aus der Infrastrukturbereitstellung erzielen.

Anderenfalls werden Dritte bzw. vermeintlich unabhängige Makler diese Potenziale im Kundenauftrag heben und damit wertvolle Kundenschnittstellen besetzen.

Vielen Dank für das Interview!

Hier gelangst du zu weiteren Blogbeiträgen: