August 20, 2019

Brauchen Versicherungen einen Alexa Skill?

Use Cases von Smart-Home-Speaker in der Versicherungsbranche

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Braucht eine Versicherung einen Alexa Skill?

Das Smartphone ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer täglichen Aktivitäten. Seit einigen Jahren erobern nun auch Smart-Home-Speaker immer mehr unser Zuhause. Sie lassen diese Lebenswelt zunehmend digital werden. Zukünftig wird es DIE beherrschende Kommunikationsschnittstelle in unserem Zuhause – vergleichbar mit dem Navigationssystem im Auto. Amazons Sprachassistent Alexa ist dabei der Marktführer unter den Smart-Home-Speakern und wird zunehmend von Marktmitbewerbern angegriffen, was die Marktchancen und Marktdurchdringung umso mehr unterstützt.

Was können Alexa Skills?

Alexa weiß von Haus aus schon eine ganze Menge – so beherrscht sie etwa die Grundrechenarten, buchstabiert kniffelige Wörter oder sagt das Wetter voraus. Wem das nicht reicht, der erweitert das Wissen von Amazons Sprachassistenten mit neuen Funktionen. Dabei handelt es sich um von Drittanbietern programmierten Fähigkeiten, die man wahlweise per Zuruf, in der Alexa-App oder im Browser nachträglich aktiviert, etwa per Alexa, aktiviere Wiki Deutschland. Im Folgenden wird eine Sprachversion des Online-Lexikons Wikipedia aktiviert und direkt gestartet. Die Auswahl reicht von Skills zur Smart-Home-Steuerung von Komponenten von Ikea, Sonos, Bose & Co. über Wörterbücher bis hin zum lokalen Abfallkalender. Inzwischen stehen tausende unterschiedliche Skills zur Verfügung. Die Nutzung dieser Third Party Skills ist jedoch recht gering – 90 Prozent aller genutzten Skills sind vorinstallierte Alexa Skills.

Abbildung: Nutzung von Google Home und Amazon Alexa Smart-Home-Speakern im Vergleich, Quelle: Strategy Analytics
Abbildung: Nutzung von Google Home und Amazon Alexa Smart-Home-Speakern im Vergleich; Quelle: Strategy Analytics

Alexa Skills von deutschen Versicherern

Auch auf dem deutschen Markt gibt es Versicherer, die Alexa Skills anbieten – allerdings auf unterschiedlichem Niveau und mit verschiedenen Zielstellungen.

Hier einige Beispiele:

  • Deutsche Familienversicherung (DFV): Abschluss einer Auslandsreiseversicherung direkt über Alexa; Haftpflicht-Police in Planung
  • Europäische Reiseversicherung (ERV): Abschluss einer Einmal-Reisekrankenversicherung für eine Person über Alexa
  • Allianz: Erstellung eines Angebots, Serviceangebot(„Rückruf“, Wie kann ich einen Schaden melden,…)  
  • Zurich: Fragen zu Versicherungsprodukten und Angeboten zu Policen

Bis auf die Deutsche Familienversicherung und die ERGO-Tochter ERV wird der Alexa Skill meist als Convenience-Angebot genutzt oder als ein weiterer Vertriebskanal. Laut einer ad cubum Umfrage von 2018 ist jeder fünfte der 18- bis 34-Jährigen bereit, eine Versicherung komplett digital über Alexa abzuschließen.

Schlussfolgerung für die Assekuranz

Das Thema Smart Speaker zeigt, wie die Versicherungsbranche den Zugang zur Lebenswelt Zuhause verpasst hat: Bisher ist die Assekuranz nie erster Ansprechpartner für eine Lebenswelt, da sie kaum konkrete Angebote für Schnittstellen zu Kunden macht. Der Schlüssel zu einer Lebenswelt der Kunden funktioniert nur über Interfaces -wie beispielsweise Amazons Alexa. Wenn die Versicherer die Möglichkeit der Alexa Skills für sich nutzen wollen, um Touch Points und einen erweiterten Vertriebs- und Servicekanal bei potenziellen Kunden zu haben, besteht die Notwendigkeit Interfaces zu entwickeln und zu besitzen. Sonst geht die Wertschöpfung an den Unternehmen vorbei. Dazu müssen sie nach den Bedürfnissen der Kunden fragen und Skills schaffen, die einen wirklichen Mehrwert für die Nutzer liefern.

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