September 11, 2019
Im Rahmen der anstehenden Innovationswerkstatt zum Thema GAFA & Asia (Akronym für Google, Apple, Facebook und Amazon) sollen zum einen die Technologie-Giganten aus dem amerikanischen Raum vorgestellt und analysiert werden. Zum anderen werden auch äquivalente Unternehmen des asiatischen Marktes ins Auge gefasst. Drei der größten Tech-Unternehmen werden in den folgenden Wochen auf dem Blog etwas genauer betrachtet.
Den Anfang macht der wohl größte E-Commerce-Konzern in China – die im chinesischen Hangzhou (Hauptstadt der Provinz Zhejiang) beheimatete Alibaba Group. Zu dieser zählen zahlreiche Internet-Plattformen, darunter auch Online-Marktplätze wie Alibaba und Tmall. Die B2B-Handelsplattform Alibaba.com wurde im Jahr 1999 von Jack Ma mit Hilfe von 17 Freunden und einem Kapital von rund 60.000 Dollar gegründet. Ziel war es, chinesische Hersteller mit westlichen Käufern zu verbinden. Der Name der Plattform stammt von dem armen Holzfäller aus Tausend und eine Nacht. Jack Ma arbeitete nach dem Grundsatz Kunden an erster, Mitarbeiter an zweiter, Aktionäre an dritter Stelle. Inzwischen hat er den Konzern jedoch verlassen und seinen Nachfolger selbst ausgewählt.
Zum Alibaba-Konzern gehört zum einen mit Taobao.com einer der führenden B2C-Online-Marktplätze für Konsumenten in China – vergleichbar mit eBay. Auf der Plattform können die Nutzer ihre Produkte jedoch nur zu Fixpreisen erwerben und daher nicht ersteigern. Tmall ist das chinesische Pendant zum Online-Warenhaus Amazon, über welches nationale und auch internationale Unternehmen ihre Produkte anbieten. Spätestens seit dem größten Börsengang aller Zeiten gehört Alibaba zu den bekanntesten Konzernen Chinas und beschäftigt aktuell circa 101.000 Mitarbeiter (Stand 2019). Durch die Verknüpfung all seiner Unternehmen kontrollierten Jack Ma und die Alibaba Group 80 Prozent des gesamten chinesischen E-Commerce. Im Geschäftsjahr 2013 verzeichnete die Alibaba Group einen Gesamtumsatz von 7,95 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 3,56 Milliarden Euro. Das war ein höherer Gewinn als der von eBay und Amazon zusammen. In dem im März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2019 stieg der Umsatz auf umgerechnet rund 49 Milliarden Euro. Das entsprach einem Plus von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ziel des neuen Konzernchefs Daniel Zhang ist es, den Umsatz von Alibaba außerhalb Chinas zu verdoppeln.
Die Produkte können die Kunden mit der eigens entwickelten Plattform namens Alipay bezahlen, welche mit dem hier bekannten PayPal verglichen werden kann. Die Verkäufer bekommen jedoch ihr Geld erst dann ausgezahlt, wenn der Käufer seine Zufriedenheit bestätigt hat. Mit dem Ziel, Bestellungen weltweit innerhalb von drei Arbeitstagen zustellen zu können, plant der E-Commerce-Gigant auf globaler Ebene sechs Distributionszentren zu eröffnen. Als europäischer Standort wurde das belgische Lüttich, welches mit einem Flughafen ausgestattet ist, ausgewählt.
Weitere Besonderheiten des Geschäftsmodells von Alibaba ebenso wie die Strategien der anderen globalen Player und was den Erfolg dieser Unternehmen ausmacht, werden ein Schwerpunkt unserer Innovationswerkstatt sein.