April 28, 2020
Marketing ist im ständigen Wandel und immer beeinflusst von neuen Technologien und Innovationen. Daher ist es sinnvoll, die Entwicklungen nie getrennt voneinander zu betrachten, sondern immer im Sinne eines ganzheitlichen Marketingansatzes. Ob Influencer-Marketing und Shoppable Posts oder Personalisierung und Conversational Marketing: Die großen Schnittmengen zwischen den einzelnen Themen ermöglichen Unternehmen innovative und breit angelegte Marketingkonzepte für eine höhere Markenbekanntheit, eine genauere Positionierung und messbar größere geschäftliche Erfolge. Heute stellen wir euch sechs verschiedene Trends für das Jahr 2020 vor.
In unserer Innovationswerkstatt Digital Marketing im Juni werden wir mit euch darüber diskutieren, was diese und weitere Trends für die Versicherungsbranche bedeuten und welche Implikationen ihr daraus für euer Unternehmen ableiten könnt.
Die sprachgesteuerte Suche ist nach wie vor ein Thema mit großem Potenzial und gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Online Marketing Trends 2020. Untersuchungen gehen davon aus, dass bereits 20 Prozent der Google-Suchanfragen über die Stimme erfolgen, Tendenz stark steigend. So bleibt es nicht aus, dass Unternehmen nicht mehr ohne Voice Search auskommen können, wenn Siri oder Alexa auf eine Frage möglichst mit dem Firmennamen antworten sollen. Für den Sprachassistenten müssen also relevante Profile und entsprechend strukturierte Daten hinterlegt werden. In diesem Zusammenhang wird es 2020 auch Experimente mit Voice Ads geben. Hier kann der User sprachlich mit der Anzeige interagieren.
Mit dem Boom der sprachgesteuerten Suche verändert sich auch die benötigte Keywordstruktur. Vergleichsweise lange Phrasen und ganze Sätze gewinnen an Bedeutung und erfordern von Unternehmen eine angepasste SEO- und SEM-Strategie sowie entsprechend zugeschnittenen Content. Die Herausforderung dabei: Bei der Voice Search wird statt mehreren nur noch ein Suchtreffer ausgegeben.
BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) ist seit Ende Oktober 2019 aktiv. Es ist die größte Algorithmus-Änderung seit fünf Jahren und betrifft jede zehnte Suchanfrage: Mit dem BERT--Update will Google das Verständnis von komplexen Long-Tail-Suchanfragen verbessern und relevantere Ergebnisse anzeigen. Das ist notwendig, da sich die Suchanfragen – stark bedingt durch die zunehmende Beliebtheit von Voice-Search – immer mehr der realen menschlichen Kommunikation annähern. Googles Ziel ist es unter anderem, präzise und korrekte Antworten auf ganze Fragesätze zu liefern. Auch in Deutschland ist das BERT-Update schon ausgerollt.
Warum gehört BERT zu den Digital Markting Trends 2020? Bereits heute fallen mehr als 70 Prozent der Suchanfragen in den Long-Tail-Bereich, mit stark steigender Tendenz. Für Marketer hat das Update zur Folge, dass sie die Inhalte ihrer Website in Zukunft noch genauer an die Suchintention der Zielgruppen anpassen müssen, um nicht von Google abgestraft zu werden. Dazu gehört auch der Fokus auf eine natürliche Sprache. Schreiben für die Menschen anstatt für den Algorithmus ist damit aktueller denn je.
Natürlich stellen originelle, interaktive Inhalte als Bestandteile des Content-Marketings kein neues Format dar. Insbesondere durch Shoppable Posts sowie durch VR/AR (Virtual/Augmented Reality) wird Interactive Content in diesem Jahr weiter an Bedeutung gewinnen und einige neue Türen im Marketing öffnen:
Der Paradigmenwechsel weg von der Push-Kommunikation hin zum Conversational Marketing, das den Kundendialog in den Fokus stellt, gehört zu den großen Digital Marketing Trends 2020. Für die persönliche Kommunikation und einen ganzheitlichen Service kommt es dabei vor allem auf ein gut abgestimmtes Zusammenspiel aus fachlicher Beratung und intelligenten Chatbots an. Im aktiven Kundendialog eröffnet das Conversational Marketing über die verschiedenen Messenger völlig neue Möglichkeiten, die Conversion und Kundenzufriedenheit während der gesamten Geschäftsbeziehung zu erhöhen.
Für Conversational Marketing gibt es unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten. Die bekannteste und am meisten verbreitete Möglichkeit sind Chatboxen auf der Website, in denen ein Mitarbeiter des Unternehmens oder ein Chatbot für die digitale Konversation zur Verfügung steht.
Es ist jedoch auch möglich, mit den Kunden über Messenger-Dienste, wie WhatsApp oder den Facebook Messenger zu kommunizieren. Unternehmen tun dabei praktisch nichts anderes, als eine private Chat-Gruppe anzubieten, in der ihr Kontakt Fragen stellen kann.
Aber auch die Kommunikation über soziale Netzwerke, wie Facebook, XING oder LinkedIn zählt zum Conversational Marketing. Auch hier können Besucher durch Nachrichten oder Kommentare mit Experten in Kontakt treten.
Obwohl ebenfalls nicht neu, spielt personalisiertes Marketing eine wesentliche Rolle als einer der wichtigsten Digital Marketing Trends 2020. Grundlage der Personalisierung ist eine bessere Verwaltung und Auswertung der Kundendaten, die eine viel persönlichere Ansprache über geeignete Kanäle ermöglichen. Die Möglichkeiten der Personalisierung haben sich wahnsinnig schnell entwickelt und die Verbreitung personalisierter Botschaften sind über immer mehr Werbekanäle und Kaufphasen hinweg möglich. Für zunehmend mehr Kunden steht das personalisierte Erlebnis beim Einkauf im Vordergrund. Entsprechend müssen Werbung, in Form von Personalized Ads, sowie Content noch individueller zugeschnitten werden, um überhaupt Interesse zu wecken und eine stärkere Kundenbeziehung aufzubauen.
Erst die Kombination aus datengetriebener Ausspielung und optisch ansprechenden Werbemitteln lässt eine Kampagne richtig erfolgreich werden. Dieses Prinzip wird zum Beispiel im Video Advertising immer wichtiger! Das Grundprinzip lautet mit seiner Zielgruppe durch relevanten Content in Resonanz zu treten. Im Video Advertising erfordert diese ohnehin sehr komplexe Aufgabe noch detaillierte Konzepte und vor allem datengetriebene Strategien. Kurz gesagt: Kreatives Messaging in Kombination mit smarten Audience-Konzepten wird immer stärker gefragt, Gießkannen-Marketing verliert zunehmend an Bedeutuung. Gerade im Videobereich ist jedenfalls genug Potenzial zur Weiterentwicklung vorhanden.
Gerade in Verbindung mit anderen Trends, zum Beispiel den Shoppable Posts, wird das Influencer-Marketing im kommenden Jahr weiter stark wachsen. Insbesondere die Personalisierung eröffnet Marketern zahlreiche neue Chancen. Nicht umsonst setzen Unternehmen vermehrt auf Influencer mit einem kleineren, aber dafür spezielleren Zielpublikum, um ihre Botschaften punktgenau und authentisch zu platzieren.
Micro-Influencer ist ein Begriff, der in der letzten Zeit immer häufiger auftaucht. Er bezieht sich auf mittelmäßig bekannte Influencer, die eine kleinere Nische bedienen – die beliebt genug sind, um einflussreich zu sein, immer noch Kontakt zu ihren Followern haben und nicht überladen mit Sponsoren sind. Micro-Influencer sind nicht nur günstiger, sondern haben auch oftmals eine bessere Engagement Rate als bekanntere Influencer. Darüber hinaus ist es mit Micro-Influencern leichter, sich auf eine Nische zu spezialisieren, da sie häufig selbst Nischen repräsentieren. Statt mit großen Unternehmen um die angesagtesten Influencer zu konkurrieren, entscheiden sich kleine und mittlere Unternehmen dazu, mit weniger bis mittelmäßig bekannten Influencern zu arbeiten.