Philosophie des Tech-Giganten Tencent

Value for Users, Tech for Good

… lautet der Leitsatz des chinesischen Großunternehmens Tencent, welches wir euch als nächstes in unserer Reihe Tech-Giganten vorstellen wollen.  

Tencent ist ein internetbasiertes Plattformunternehmen, welches Technologien einsetzt, um das Leben der Internetnutzer zu bereichern und die digitale Aufrüstung von Unternehmen zu ermöglichen. Der Konzern wurde 1998 gegründet, hat seinen Sitz in Nanshan Shenzhen (China) und zählt als das größte Internetunternehmen der VR China und zu den wertvollsten Unternehmen weltweit.

Tencent wird in China auch als das Pinguin-Imperium bezeichnet. Grundlage für den Erfolg war die Entwicklung des Instant Messaging Tools QQ. Dessen Logo war ein Pinguin. Tencent hat eine Reihe verschiedenster Produkte im Bereich Sofortnachrichtendienste, soziale Netzwerke im Internet, Onlinemedien (Webportale), Internet-Mehrwertdienste uvm. auf den Markt gebracht. Beispielsweise das Online-Bezahlverfahren TenPay (2006), welches mit dem bekannten PayPal vergleichbar ist. Der größte Meilenstein ist für Tencent jedoch der entwickelte Chat-Dienst WeChat, welcher heutzutage als meistverbreiteter in China gilt sowie die Nummer 2 auf dem chinesischen Mobile-Payment-Markt ist. Aktuell gibt es 1,1 Milliarden aktive Nutzer der Plattform, welche neben dem Messaging auch als Universal-App aus sozialem Netzwerk, E-Commerce und Online-Spielen dient. Neben diesen Entwicklungen hat der chinesische Internetriese auch im Bereich Gaming das Mehrspieler-Onlineportal QQ Games herausgebracht, als auch im C2C-Bereich die Online-Shopping-Plattform PaiPai. Die Liste an Produkten und Services lässt sich noch weiter fortführen.  Insgesamt hat Tencent mehr als 500 verschiedene Dienste und Games in seinem Portfolio und deckt damit nahezu jeden Bereich mit einer digitalen Lösung/Plattform ab. Dabei sind die Services sowohl für mobile Endgeräte als auch Desktop-PCs anwendbar.

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 180 Milliarden US-Dollar ist Tencent bereits größer als US-Technologieunternehmen wie Intel oder Oracle. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren vermehrt Experten von Google, Facebook und Baidu abgeworben und mit James Mitchell, Martin Lau und Stephen Wang englischsprachige Top-Leute von Goldman Sachs und US-Eliteuniversitäten verpflichtet. Erst im April des Jahres 2016 nahm das Unternehmen einen Bankkredit von vier Milliarden US-Dollar auf, um seine internationale Einkaufstour fortzusetzen. Innerhalb von China leistet sich Tencent einen erbitterten Konkurrenzkampf mit dem im ersten Artikel vorgestellten Konzern Alibaba und hat mit der Übernahme diverser Logistik-Unternehmen einen neuen Versuch unternommen, neben Social Media, Games und Onlinemedien auch im E-Commerce-Sektor große Erfolge zu verzeichnen.

Aktuell herrscht eine Flaute: Das Kerngeschäft mit Smartphone-Spielen hat dem Konzern im Quartal überraschend einen Gewinnrückgang eingebrockt. Das Ergebnis sank um 13 Prozent auf 20,38 Milliarden Yuan (2,64 Milliarden Euro). Analysten hatten mit 23,45 Milliarden Yuan gerechnet. (Stand November 2019)