November 12, 2020
Letzte Woche haben wir euch bereits in die Welt der Innovationsprozesse mitgenommen und die Relevanz von Innovationsmethoden beleuchtet. Ab dieser Woche stellen wir euch auf dem Blog beispielhaft verschiedene Methoden vor und starten mit: Crowdsourcing!
Der Begriff Crowdsourcing setzt sich aus den Begriffen Crowd (Menschenmenge, Gruppe) und Outsourcing (Auslagerung) zusammen und beschreibt die systematische Einbeziehung unternehmensexterner Personen in Entwicklungsprozesse innerhalb des Unternehmens.
Im Bereich der Innovationsmethoden ist Crowdsourcing eine effektive Möglichkeit die Außenwelt in verschiedene Prozessstufen der Innovationsentwicklung mit einzubeziehen – ob zur generellen Ideengenerierung, beispielsweise für neue Produkte oder zur Feedbackgenerierung zu bereits entwickelten Produkten.
Wenn durch die Masse kollektiv Innovationen entwickelt werden, kann auch von Open Innovation gesprochen werden, eine Unterform des Crowdsourcings. Das Grundprinzip dieser Methode basiert auf dem Nutzen der Schwarmintelligenz, also der kollektiven Intelligenz einer größeren Gruppe. Das bekannteste Beispiel ist das Online-Lexikon Wikipedia, bei dem jeder Internetnutzer Beiträge erstellen, bearbeiten und korrigieren kann. Bei diesem Beispiel handelt sich um ein unvergütetes Modell, da die Teilnehmer nicht dafür bezahlt werden, Beiträge einzustellen. Es gibt aber auch Beispiele für vergütete Modelle, wie 12designer, bei dem Nutzer Designs einstellen können, die dann von der Community bearbeitet werden. Das Beste Design wird gekauft – der Designer erhält eine festgelegte Summe. Grundsätzlich kann das Potenzial der Masse also unterschiedlich genutzt werden, ob kognitiv (Schwarmintelligenz), kreativ (Open Innovation) oder sogar finanziell (Crowdfunding).
Für Unternehmen gibt es vielfältige Möglichkeiten von der Intelligenz der Masse zu profitieren und den Innovationsprozess dadurch sogar zu beschleunigen. Damit das möglich ist, muss der Crowd eine digitale Plattform gegeben werden – technische Voraussetzung hierfür ist das Web 2.0. Ein Beispiel einer konkreten Umsetzung wäre der Aufbau einer Customer Community, auf der sich Nutzer zu unterschiedlichen Themen einbringen können. Allgemein sollten ein paar Anforderungen bedacht werden, damit der Input der Crowd auch sinnvoll genutzt werden kann:
Die Beteiligung einer Crowd bietet verschiedene Vorteile, von denen man im Innovationsprozess profitieren kann. Der neue Input, der von außen in den Prozess hineingetragen wird, ermöglicht überraschende und innovative Lösungswege, die möglicherweise davor nicht in Betracht gezogen wurden. Auch die Schnelligkeit ist ein absolutes Pro-Argument: durch die Unterstützung einer weiteren, externen Gruppe (der Crowd) können Projekte häufig zeitnah realisiert werden. Durch die intensive Arbeit der Crowd mit der Marke oder einem Produkt kann zudem das Involvement gefördert werden. Dadurch und weil die Innovationen durch die aktive Mitarbeit der späteren Nutzer perfekt auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist, kann eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit erzielt werden.