July 22, 2020
Drei unterschiedliche Begriffe, die doch zueinander gehören und sich in der Transformation unserer Arbeitswelten widerspiegeln. Der rote Faden beginnt hierbei beim Begriff Neue Arbeitswelten, welcher heute und in der Zukunft vermehrt durch die VUKA-Welt durchdrungen und geprägt werden. Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz/Ambiguität sind zunehmend prägende Strömungen und kennzeichnend für immer kompliziertere, unsichere, sich schnell verändernde und unvorhersehbare Sachverhalte. Als Antwort darauf wird oft ebenfalls VUCA (Vision, Understanding, Clarity, Agility) genannt, welche ich ergänzend mit Selbstorganisation und Selbstverantwortung als Lösungsansatz benannt haben möchte.
Um jedoch die benannten Herausforderungen und auch den Lösungsansatz in ihren Facetten managen, lösen und nachhaltig implementieren zu können, benötigt es die schon in der Überschrift genannten Ingredienzien – Kreativität und Innovationskompetenz. Habe ich beides nicht, werde ich keine neuen und adäquaten Antworten abseits meiner Prozesse, Gewohnheiten und Strukturen anbieten können, obwohl es die Unternehmens-, Projekt- und persönliche Situation erfordern. Nur Kreativität und deren Unterstützung schaffen neue Lösungswege zu erschließen, die aus unbekannten, sich verändernden, komplexen und volatilen Sachverhalten stammen.
Jedoch sollen kreative Lösungen und Lösungsfindungswege nicht wie eine Sternschnuppe nur schnell aufleuchten und einen Nutzen bringen, sondern bestenfalls im Unternehmen fest und nachhaltig verankert werden. Kreativität folgt hierbei nicht einem Selbstzweck, sondern soll professionalisiert eine Stütze für den Unternehmenserfolg sein, den Sprung von der Kreativität hin zur Innovation schaffen. Damit dies möglichst oft, strukturiert, effizient und eben nicht zufallsbasiert erfolgt, ist in der beschriebenen Arbeitswelt eine hohe und zu fördernde Innovationskompetenz erforderlich.
Nach Segler (2000) ist die Kreativität „der Ursprung, aus dem […] neue Innovationen geboren werden.“ Diese Gedanken und Sparks äußeren sich in bspw. neuen Einfällen und Gedanken, Grundeinstellungen und Werten. Zu differenzieren sind dabei die Ebenen, auf welchen Kreativität wirken kann und die unterschiedlich gestützt, gefördert und mit positiven Rahmenbedingungen versehen werden sollten (z.B. Interdisziplinarität, kreative Umgebung, geringe Kontroll- und Beantragungsprozesse, Vertrauen, Fehlerkultur, Trial & Error). Diese Ebenen sind bezogen auf die Individual-, Team-, und Organisationsebene.
Dabei besteht keine Kausalität, dass Kreativität automatisch zu verwertbaren Innovationen führt. Existiert jedoch zudem eine Kompetenz in der Erzeugung von Innovationen, um das Ergebnis des Kreativitätsprozesses in einen größeren Kontext von z.B. Markt, Produkt, Nutzer etc. zu überführen, spricht man von Innovationskompetenz – die Fähigkeit einer Person und/oder Organisation zur strukturierten und kontrollierten Umsetzung von Neuerungen. Diese Neuerungen schaffen es nicht nur auf die VUKA-Herausforderungen im Alltag zu antworten, sondern gleichfalls Wettbewerbsvorsprünge und Nutzervorteile zu erreichen.
Während also Kreativität die Basis für den schöpferischen Vorgang ist, hat eine Innovation zum Ziel, auch wirtschaftliche Ziele zu erreichen und einen Nutzen zu erfüllen. „[…] die Kreativität […] eine wichtige Geisteskraft und die Innovation [Anm. -skompetenz, als strukturierte und geplante, zielbehaftete Fähigkeit diese Hervorzubringen] der Fortschrittsmotor“ (Simon, 2003).
Um erfolgreich zu werden oder weiterhin zu sein, reicht eine „ideenlose Rotstiftpolitik/-strategie“ (Simon, 2003) im Unternehmen nicht mehr aus. Eine einseitige Fokussierung auf Produktivität, Kosteneinsparung und Prozessoptimierung oder das Anlegen konventioneller KPIs an Innovationen und Innovationsprozesse wird langfristig zum Scheitern führen. Laut dem International Institut for Management Development (Lausanne) droht deutschen Führungskräften ein Schwund an Innovationsfähigkeit und Kundenorientierung, was wiederum zu einer Abnahme von Führungsqualität führen kann (Simon, 2003).
Es muss in Zukunft also gelingen, eine Kultur der Kreativität und des Innovierens, getreu des Gedankens des Intrapreneurships, zu schaffen und mit der Innovationskompetenz auf allen Unternehmensebenen zu verheiraten. Hierzu zählen u.a. eine Innovationskultur, Veränderungswillen, Ressourcen, kreative Freiheiten und ein Customer-Centricity-Fokus. Die Herausforderungen, die der Subtrend War for talents mitgibt, werden auf diese Weise ebenfalls gemeistert. Hierfür ist eine starke Unterstützung durch das First-Line-Management erforderlich, um als Leitfiguren die Transformation vorzuleben und aktiv zu unterstützen (Simon, 2003). Innovationskompetenz darf dabei nicht nur auf Individual- oder Unternehmensebene gesehen werden, sondern ist das Ergebnis einer Vernetzung zwischen allen Akteuren.
Laut einer Studie des Center for Leading Innovation & Coorporation zur Innovationsfähigkeit in der deutschen Versicherungswirtschaft verfügen nur 21% der befragten Organisation über eine unternehmensweite Innovationsförderung. 51% antworteten, dass keine Schulungen von Mitarbeitern zu innovationsbezogenen Themen angeboten werden. Bei nur 22% der Befragten wird ein Innovationsprozess umgesetzt und 77% messen keine oder nur selten Innovationstätigkeiten als Instrument der Zukunftsausrichtung des Unternehmens. Dies war 2014 – Bitte schauen Sie in Ihr Unternehmen und reflektieren Sie selbst.
Auch in einer Befragung durch das Insight-Panel kam es zu einem ähnlichen Bild: 32% der befragten Versicherer gaben an, über kein internes Innovationsmanagement zu verfügen. Im Hinblick auf die Innovationsmaßnahmen und -methodiken besteht bei einem Großteil der Versicherungsunternehmen trotz bereits standardmäßig etablierter Innovationsmaßnahmen weiterhin Ausbaupotenzial.
Die Studie des Center for Leading Innovation & Coorporation zur Innovationsfähigkeit in der deutschen Versicherungswirtschaft beschreibt folgende notwendige Schritte:
Mit vielen unserer Partner befinden wir uns derzeit im kontinuierlichen Transformationsprozess und in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmensökosystems.
Auf Individual- und Teamebene haben wir das Format des Innovation Bootcamps etabliert.
Mit unserem Innovation Bootcamp unterstützen wir bei der systematischen Professionalisierung von Innovation im Unternehmen – angefangen beim Mindset und den passenden Methoden-Skills über den Wissensaufbau zu relevanten Managementwerkzeugen von Innovation bis hin zur nachhaltigen Umsetzung von Know-how und Methoden in Innovationsprojekten.
Wir begleiten im Sparring und in der Moderatoren-Rolle Entwicklungsteams, aber auch Teams der Unternehmensstrategie bei der Durchführung von Innovationsprojekten, bei der Herausarbeitung und dem Leben der Innovationsstrategie und der Umsetzung von agilen Methoden und New Work-ansätzen.
Wir begleiten Unternehmen bei der Steigerung von Kreativität und der Umsetzung in Innovationsprojekte mit Digitalen Innovationkampagnen – Methoden, Spirit, Know How und Toolseitig.
Mit unseren Partnern aus der Versicherungs- und Energiebranche der LF Gruppe, haben wir ein wegweisendes Coaching zur Herausbildung selbstorganisierter Teams entwickelt.
Und nicht zuletzt begleiten wir mit Herz und Seele die Herausbildung einer Innovationskultur im Unternehmen und damit die Steigerung der Innovationsfähigkeit in allen Facetten und über die Organisationsgrenzen hinaus. Hier gibt`s mehr Infos.