September 27, 2021
Mithilfe digitaler Technologien können Unternehmen ihre Zielgruppe direkt erreichen. Insbesondere soziale Netzwerke wie LinkedIn bieten die Möglichkeit, zu unternehmensrelevanten Themen Bezug zu nehmen und Stakeholder auf sich aufmerksam zu machen. Dabei ist die Kommunikation zwischen Menschen vertrauenswürdiger als die Positionierung durch Unternehmensseiten. Im Blogbeitrag lest ihr, wie Corporate Influencer zu echten Markenbotschafter werden.
Soziale Netzwerke wie LinkedIn bieten die Möglichkeit, die Engagement-Rate – also die Interaktion mit den Stakeholdern im Verhältnis zur Followerzahl – zu erhöhen. Warum aber sollten dabei vor allem interne Corporate Influencer eingesetzt werden? Ganz einfach: Corporate Influencer kennen die Zielgruppe als Teil des Unternehmens am besten und können sich so im direkten Kontakt authentisch positionieren. Corporate Influencer sind also Mitarbeiter, die über ihre eigenen digitalen Kanäle – beispielsweise über Social-Media-Plattformen wie LinkedIn – Themen des Unternehmens kommunizieren, um beim Erreichen der betrieblichen Ziele zu unterstützen.
Jeder von uns kann bezeugen: Wir unterhalten uns lieber mit anderen Personen, als mit Unternehmensseiten, welchen wir kein Gesicht zuordnen können. LinkedIn-Profilen von realen Personen bzw. Mitarbeitern schreiben Nutzer mehr Glaubwürdigkeit zu (Edelman Trust Barometer 2020). Außerdem werden Personen-Profile vom LinkedIn-Algorithmus bevorzugt. Das heißt, dass deren Beiträge eher im Newsfeed gelistet werden als Unternehmensbeiträge. So werden Reichweite, Sichtbarkeit und Interaktion mit den Followern gewährleistet.
Menschen kommunizieren lieber mit anderen Menschen als mit abstrakten Marken, die eher unpersönlichen Corporate Content veröffentlichen. Ein Influencer dahingegen nutzt LinkedIn wie andere Nutzer auch. Der Rückschluss auf eine Person, die als souveränes Individuum betrachtet wird, verschafft Glaubwürdigkeit und macht das Unternehmen nahbarer. So können sie neben einer gesteigerten Interaktionsrate auch einen Einfluss auf die Reputation des Unternehmens haben. Insbesondere in Zeiten des Wandels oder in unternehmerischen Krisen gelingt es Corporate Influencern, Vertrauen wiederaufzubauen.
Vor allem Personen, die Entscheidungen für Unternehmen treffen, vertrauen Branchenexperten besonders. So wird LinkedIn als Karrierenetzwerk zu einem immer wichtigeren Touchpoint entlang der Customer Journey.
Markenbotschaften werden häufiger geteilt, wenn sie von Mitarbeitern gepostet werden – und zwar aus einem einfachen Grund: Wir folgen in den sozialen Medien lieber Menschen, nicht Accounts.
- Dr. Iris Heilmann, Palmer Hargreaves
Ein Kriterium für Corporate Influencer liegt auf der Hand: Sie sind für das eigene Unternehmen tätig. Dennoch gibt es weitere Faktoren, die dabei helfen, die richtigen Mitarbeiter zu identifizieren.
Grundsätzlich sollte eine Motivation dafür vorhanden sein, sich aktiv über einen längeren Zeitraum auf LinkedIn zu positionieren. Auch eine gewisse Affinität für das Posten auf sozialen Netzwerken ist hilfreich. Darüber hinaus kann das bereits bestehende Netzwerk von Mitarbeitern für das Unternehmen genutzt werden, weshalb eine hohe Reichweite zu einem erfolgreichen Start verhelfen kann.
Zunächst muss klar definiert werden, für was das Unternehmen steht und welche Werte durch den Corporate Influencer vertreten werden sollen. Anschließend werden Mitarbeitende als Markenbotschafter identifiziert und deren Themenschwerpunkte festgelegt.
Wenn es losgeht, sollte die konkrete Umsetzung nicht den Influencern allein überlassen bleiben. Es hilft, durch regelmäßige Absprachen festzulegen, was gerade für das Unternehmen relevant ist und zu welchem Zeitpunkt es sich anbietet, besonders aktiv auf LinkedIn zu werden. Ein grundlegendes Verständnis des LinkedIn-Algorithmus sollte ebenfalls vermittelt werden, sodass beispielsweise das Teilen externer Links vermieden und das Reposten von LinkedIn-Beiträgen bevorzugt wird.
Wie jede unternehmerische Maßnahme bedarf auch ein Corporate-Influencer-Programm eine regelmäßige Auswertung bisheriger Aktivitäten – wichtig ist, in jedem Fall, dass Mitarbeiter in ihrer Aktivität zwar souverän und authentisch auftreten, aber nicht durch das Unternehmen im Stich gelassen werden. Social-Media-Aktivitäten benötigen eine Vor- und Nachbereitung und sind deshalb als wichtige Arbeit derjenigen, die sie vorantreiben, wertzuschätzen.