February 10, 2020
Im dritten Teil unserer Serie Technologie-Trends 2020 betrachten wir die Möglichkeiten zur menschlichen Erweiterung und Optimierung (Human Augmentation) und die Demokratisierung vor allem im Zusammenhang mit dem Zugang zu (Fach)-Wissen.
Der sechs Millionen Dollar Mann gibt neben vielen anderen Visionen einen ersten Einblickin das, was Human Augmentation (Transhumanismus) bedeuten kann. Die Implementierung von Technologie im menschlichen Körper wird in den nächsten Jahren weiter fortschreiten.
Während Implantate noch nicht weit genug entwickelt sind und bislang eher medizinischen Aspekten dienen, sind verschiedene andere Anwendungsfälle schon heute aktuell: Sensoren und RFID Chips werden unter die Haut transplantiert, um Daten zu erfassen, zu zahlen, Zugriffsrechte zu gewährleisten und IoT-Anwendungen zu steuern. Noch nicht implementiert sind sogenannte Exoskelette, die insbesondere in der militärischen Forschung im Zentrum der Bemühungen stehen. Auch bei Audi sind sie heute schon für die Unterstützung von Produktionsstraßen im Einsatz.
Anwendungsfälle gibt es reichlich, denn der nächste Schritt der Miniaturisierung unseres Smartphones, liegt sicherlich in der Implementierung dieser Funktionen in unseren Körper.
Wenn es so weit kommt, können Versicherungen dazu beitragen die Funktionsfähigkeit dieser, sicherlich kostenintensiven Verbesserungen zu erhalten oder gar als Vorinvestor zu dienen. Weiterhin können sich Schäden durch Fehlbenutzung oder Fehlfunktionen absichern lassen.
Aber vielleicht müssen wir auch gar nicht so weit vorausschauen, denn Ansätze wie Google Bubblefish, Google Glas oder Insulinpumpen im Körper sind längst keine Zukunftsmusik mehr.
Die Verfügbarkeit von Wissen wird weiter zunehmen. Gerade Wissenssilos werden sich in Zukunft zu Exoten entwickeln.
Gartner beschreibt, dass technisches Fachwissen (z. B. Anwendungsentwicklung) oder Fachwissen aus speziellen Geschäftsbereichen (z. B. Verkaufsprozesse oder Wirtschaftsanalysen) künftig viel einfacher zugänglich sein wird. Dabei werden auch kostspielige und umfangreiche Schulungen hinfällig. Bis 2023 erwartet das Beratungsunternehmen eine Beschleunigung der Demokratisierung in vier Hauptbereichen: Demokratisierung von Daten und Analysen, der Entwicklung, des Designs und des Wissens (Nicht-IT-Experten erhalten Zugang zu Tools und Expertensystemen, mit denen sie diese nutzen können).
Dies ist auch heute schon verstärkt zu beobachten. Neben den Wissensquellen wie Wikipedia, internen Wikis und insbesondere Austauschformaten, erkennen wir eine immer bedeutendere Veröffentlichung von Informationen und Tools, die über Künstliche Intelligenz oder auch intelligente Hilfestellungen sowie Teilautomatisierungen Menschen befähigen, komplexe Anwendungen zu bedienen oder auch zu entwickeln. Hierbei bildet eine kundenzentrierte und unterstützende Mensch-Maschine-Schnittstelle, neben der Verfügbarkeit von Daten, eine wichtige Rolle.
Positiv für Versicherer ist dabei, dass auch Softwareentwicklungsprozesse in Zukunft von Semi-Spezialisten und interdisziplinären Teams ohne hohe Entwicklungstiefe schnell umgesetzt werden können. Negativ bleibt weiterhin, dass Informationen und Produkte weit schneller verfügbar und ein schwaches Alleinstellungsmerkmal, wie eine Tarifierung, noch schneller kopiert werden kann. Die Herausbildung von Dienstleistungen und Services, die einen nachhaltigen Kundennutzen bringen, werden damit umso wichtiger, um am Markt bestehen zu können – wenn man nicht die Preisführerschaft antreten möchte.
Die TOP 10 strategischen Technologie-Trends nach Gartner - Teil 1
Die TOP 10 strategischen Technologie-Trends nach Gartner - Teil 2