Unternehmenstransformation durch neue Innovationsmaßnahmen

Innovation ist ein Prozess. Er beginnt mit einer großen Portion Ungewissheit und endet mit einem neuen Produkt oder einer Dienstleistung. Seitdem der Begriff Innovation in den Köpfen vieler angekommen ist, suchen Unternehmen nach dem optimalen Prozess für erfolgreiches Innovieren. Doch hier gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. In unserer letzten Insight Befragung zum Thema Innovationsmanagement gibt der Durchschnitt der Befragten Versicherer an, Innovationen sowohl ad hoc als auch strukturiert zu entwickeln (siehe Abbildung 1). Auch bei der Frage, wo diese Innovationsentwicklung stattfindet, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Denn auch hier bildet sich eine Mischung aus bereichsübergreifender und bereichsinterner Entwicklung ab (siehe Abbildung 2).  

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Doch welche Innovationsmethoden werden bei den Befragten am häufigsten genutzt und wo liegt noch Potenzial? Deutlich wird, dass vor allem klassische Maßnahmen wie Veranstaltungen und Weiterbildungen von Mitarbeitern etabliert sind. Diese führen jedoch nicht langfristig zur Transformation des Unternehmens. Die Innovationskultur der Unternehmen wird nicht nachhaltig gestärkt.

Vor allem in der kooperativen Zusammenarbeit mit externen Partnern wie Labs, Hubs oder Acceleratoren liegt großes Potenzial. Innovations- und Kreativlabs stehen für neue wirtschaftliche Entwicklungen. Innovationen werden immer seltener in geschlossenen Laboren generiert. Vielmehr versprechen branchenübergreifende Kollaborationen entscheidende Erfolge in Innovationsprozessen. Vor diesem Hintergrund sind Innovations- und Kreativlabs Räume für den interdisziplinären bzw. akteursübergreifenden Austausch von Informationen, Wissen und Ideen. Sie unterstützen offene Innovationsprozesse durch vielfältige Möglichkeiten des branchenübergreifenden Experimentierens.

Aber auch durch die Zusammenarbeit mit Start-ups – sei es durch Pitching Contests oder Corporate Venturing – entstehen zahlreiche Win-Win-Situationen: Etablierte Unternehmen schaffen Pilotprojekte und Marktzugänge für Start-ups und nutzen im Gegenzug deren Technologie und Wissen, um ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Da es immer wichtiger wird Innovationen zu launchen, und dies auch möglichst schnell zu tun, ist Corporate Venturing für einige Branchen von einem Nice-to-have zu einem Must-have avanciert. Die aktivsten Corporate Venturing Fonds betreiben Technologie-Unternehmen aus den USA, wie etwa Intel, Google oder Qualcomm. Corporate Venturing steckt, von einigen bemerkenswerten Ausnahmen abgesehen, noch in den Kinderschuhen. Das ist schade, denn Corporate Venturing bietet viele Vorteile:

• Frische Ideen von außen
• Neue Geschäftsfelder schnell erschließen
• Impulse für die Innovationskultur
• Lukrative Beteiligung

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Gerade beim Thema Spin-outs/ Spin-Off stehen die befragten Unternehmen noch ganz am Anfang. Beim Spin-Out oder Spin-Off geht es um eine Ausgründung aus einem etablierten Unternehmen. Dabei wird eine Idee zum marktreifen Produkt/Service entwickelt, passt aber nicht ins originäre Produktportfolio. Vorteile für die Mutter-Unternehmen liegen auf der Hand: Ganz getreu dem Motto „Trial-and-Error“ entwickelt ein eigenständiges Team ein Produkt und kann dabei aber auf das Netzwerk und die Expertise des etablierten Players zurückgreifen. Beim Spin-In wird ein Start-up mit einer vorhandenen Idee vom Corporate aufgekauft und entwickelt inhouse mit Kapital und Ressourcen weiter am Produkt. Der Käufer sichert sich somit frühzeitig die Idee und kauft Expertise von außen dazu, um es nach den eigenen Vorstellungen umzugestalten und zu nutzen. So kommt „frischer“ Wind ins Unternehmen, der neue Ideen und Arbeitsweisen einbringt.

Es wird also deutlich, dass die befragten Versicherungsunternehmen sich noch viel mehr den weniger etablierten Innovationsmaßnahmen widmen sollten, um in die Transformation einzusteigen und die Innovationskultur nachhaltig zu etablieren. Vor allem dem Thema Kooperation fällt dabei eine Schlüsselrolle zu.