February 18, 2022

Zukunft gestalten: Wie aus Krisen langfristige Innovationsfähigkeit hervorgeht

Krisen als Lernprozess für Unternehmen

Innovationskultur

New Work

Transformation

Im letzten Blogartikel haben wir den Verlauf von Krisen beschrieben. Dabei ist der Wendepunkt der Krise wesentlich, der als Einigungspunkt auf eine Interpretation zur Ursache und zum Ausmaß der Krise gilt. Daraus werden Entscheidungen abgeleitet, die sich schrittweise dem Ziel nähern, die Krise zu bewältigen. Wie Unternehmen darüber hinaus von der Krise profitieren können, indem sie diese als Lernprozess nutzen und das eigene Verhalten reflektieren, zeigen wir euch in diesem Beitrag.

Maßnahmen in Krisensituationen müssen für alle Sinn machen

Mit dem Wendepunkt und den getroffenen Entscheidungen beginnt ein wesentlicher Prozess: Das Meaning Making. Dabei geht es darum, allen Mitarbeitern zu vermitteln, welche mögliche Einflussnahme die Krise haben kann. Nur so wird entsprechend eines agilen Organisationsdesigns eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten im Unternehmen gefördert.  

Dabei ist es Aufgabe der Führungskräfte, die Absicht der Maßnahmen überzeugend und nachvollziehbar zu vermitteln. Wichtig in der angespannten Krisensituation ist es zudem, Ängste abzubauen – auch Ängste vor eigenen Fehlern. Für alle sollte klar sein, dass sie selbst als Ganzes an der Bewältigung der Krise mitwirken können und den zukunftsorientierten Ansatz befürworten.  

Der Blick in die Zukunft

Der Kern des zukunftsorientierten Ansatzes zur Bewältigung der Krise besteht darin, eben nicht nur über das reine Überstehen der Gefahr nachzudenken, sondern weit darüber hinaus. Wo will das Unternehmen in Zukunft stehen und was muss passieren, um das Ziel auch unter veränderten Umständen zu erreichen?  

Der nächste Schritt zum Erfolg besteht darin, die Strategie anzupassen. Dazu gehört es unbedingt auch, bestehende Prozesse und Strukturen in Frage zu stellen. Hier profitieren wiederum agile Unternehmen, die alle einbeziehen und für Diversität in der Belegschaft sorgen. So wird die Überarbeitung der Strategie zur Ko-Kreation.

“Um die so gewonnenen Einsichten lebendig zu halten und dauerhaft nutzbar zu machen, ist es hilfreich, sie zu visualisieren und im Unternehmen sichtbar zu halten. Das verankert die Erfahrungen aus der Krise nicht nur in der Erinnerung der Mitarbeiter, sondern kann gemeinsam mit Daten und Szenarien aus dem Foresight-Prozess auch als Inspiration für Strategiearbeit dienen.”

— Dr. Justine Walter (aus: Walter, J. (2020). Chancen durch die Gefahr. Krisen für Innovationen und Zukunftsfähigkeit nutzen.)

Für die Zukunft lernen

Trotz dessen, dass während des Krisenprozesses alle an der neuen Strategie und dem damit verbundenen Zukunftsbild des Unternehmens mitgewirkt haben, kehren alte Strukturen nach der Krise häufig in den Alltag zurück. Wirklich vorbei ist die Krise aber erst, wenn unter allen Mitarbeitern Einigkeit darüber herrscht, wie die Krise hervorgerufen wurde und verlaufen ist – vor allem aber, welche Lehren aus ihr gezogen werden.  

Mit agilen Retrospektiven Erinnerungen nutzen

Wenn sich Mitarbeiter an die Krise erinnern, kommen ihnen vermutlich nur schlechte Dinge in den Kopf – im schlimmsten Fall. Mit agilen Retrospektiven wird der Blick für die Zukunft zielgerichtet geschärft und auch die eher schlechten Erfahrungen können positiv genutzt werden.  

  • Was lief gut in der Krise?  
  • In welcher Hinsicht sind wir stolz auf uns?  
  • Wo haben wir uns weniger gut verhalten?  
  • Inwiefern hat uns das, was passiert ist, geholfen?  
  • Wie können wir die positiven Dinge beibehalten?  
  • Wie können wir verhindern, dass wir in alte Strukturen zurückkehren?  
… und nach der Krise ist vor der Krise, also
  • Wie gut waren wir vorbereitet?  
  • Wie können wir uns auf die nächste Krise besser vorbereiten?  
  • Wie werden wir resilienter?  

Mehr zur Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen findet ihr hier.

Hier gelangst du zu weiteren Blogbeiträgen: